Inliner-Lager Theorie

Das Rillen-Kugel-Lager, ein wenig Theorie !

Rillen-Kugel-Lager

Für Inliner werden sogenannte einreihige Rillenkugellager verwendet. Das meist verwendete ist der Typ 608, 6 mm Durchmesser der Achse und 8mm Einbautiefe. Das Microlager 688 (6mm Durchmesser der Achse und 8mm Einbautiefe) war für Speedskater gedacht, verliert aber aufgrund grösser werdender Rollen an Bedeutung. Die Buchstaben wie 608Z, 608-RS stehen für die Art der Abdichtung: 2Z, ZZ oder 2RS für beidseitige Abdichtung.

Technische Daten 608:

Bohrung 8mm
Breite 7mm
Einbautiefe 22mm
Statische Traglast 1.37kN -> 139,7kg
Dynamische Traglast 3.3kN-> 336,5kg
Geschwindigkeit - Öl max. 40000U/min
Geschwindigkeit - Schmierfett max. 28000U/min
Lagerluft C0 = Normalluft min. 2 µm max. 13 µm
Standardfettfüllung 25 - 35 % des freien Lagervolumens
Einstellwinkel 5'...10' Winkelminuten

Toleranzen: Eine vergleichbare Einstufung erfolgt nach amerikanischem Standard (ANSI).
DIN 620 P0, P6, P5, P4 ANSI ABEC-1, ABEC- 3, ABEC- 5, ABEC-7

Schmierung: Es gibt Fett- und Ölschmierung. Eine Fettfüllung wäre in der Technik eine Lebenslange Füllung, müsste also nie erneuert werden.
Lager die in Öl laufen werden meist von Motor- oder Getriebeöl geschmiert.

Die Abdichtung:
Kugellager werden in der Regel mit Wellendichtringen (umgangssprachlich Simmeringen - abgeleitet von seinem Erfinder Prof. Simmer) abgedichtet. Sie dichten die Lager gegen Öl, Wasser, Schmutz etc.

Lebensdauer:
Es gibt Tabellen für die nominelle Lebensdauer. Die reicht von 300 bis über 100000 Stunden je nach Verwendung. Der Inliner an sich kommt als Verwendung allerdings nicht vor.

Herstellung:
Nach der Formgebung des Metalls (das Maß ist auf mehrere Hundertstel Millimeter genau) folgt das Schleifen. Ziel des Schleifens ist es, die geometrische Endform des Teils zu erhalten und den Oberflächenzustand (Rauheit) mit den Schleifscheiben (Maß auf Tausendstel Millimeter genau - Ra 0,2 Mikron (arithmetische Rauheit) zu erarbeiten. Beim Feinschleifen wird durch Polieren mit einem Feinschleifstab der Oberflächenzustand der Laufbahnen (Ra 0,06 Mikron) verbessert. Kugeln im Hundertstel-Mikron-Bereich

Material:
Gehen wir davon aus, dass die Fertigung der Lager auf dem Markt annähernd gleich ist, so unterscheiden sie sich in erster Linie durch den verwendeten Stahl. Guter Stahl ist ein Garant für Laufruhe, Leichtlauf und Haltbarkeit. Guter Stahl ist aber auch teuer, das macht sich dann auch im Preis bemerkbar.

Nun gibt es mittlerweile auch Lager aus nichtrostendem Stahl. Grundsätzlich hat dieser Stahl nicht die Härte und Oberflächenqualität wie der klassische Stahl. Folglich werden nicht ganz die gleichen Eigenschaften erzielt.
Bei den Keramiklagern schneiden erstaunlicherweise Keramiklager (Keramikkugeln) etwas besser als Stahllager ab.

Siehe Test: Lager-Test vom Speedteam-Bodensee

Grundsätzlich ist es sehr schwierig Lager zu testen. Einfaches dran drehen gibt nicht wirklich Auskunft. Zum Test muss ein Lager belastet werden, dann zeigt sich erst wie gut es läuft.